Klimagerechtigkeit braucht Bildung – ACT NOW!
The choices and actions implemented in this decade will have impacts now and for thousands of years.
IPCC, März 2023.Synthesebericht zum Sechsten Sachstandsbericht.
Transformatives Lernen für Mensch und Erde ist überlebensnotwendig für uns und für künftige Generationen. Die Zeit zu lernen und für unseren Planeten zu handeln ist JETZT.
UNESCO, Mai 2021. Berliner Erklärung
zur Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Hinweis: Video wird von Drittanbieter (YouTube) geladen.
Worum geht es? Die Klimakrise drängt uns als Gesellschaft zum Handeln. Wir benötigen einen Wandel in den Köpfen und wir, Teachers for Future haben für uns schon lange Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als einen transformativen Hebel mit ungeheurem Potenzial identifiziert. Leider ist BNE im Bildungssystem noch viel zu nebensächlich wenn überhaupt etabliert. Näheres in unserer Pressemitteilung (siehe oben).
Was war? Um unsere Forderungen und die Dringlichkeit zu vermitteln, hielten wir am 26. Mai 2023 Kundgebungen vor den Kultusministerien in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Gleichzeitig gab es eine deutschlandweite Postkartenaktion. Die Karten (siehe oben) wurden an möglichst viele Entscheidungsträger:innen im Bildungssystem (Ministerien, Regierungen, Lehrkräfteausbildungsseminare, Fortbildungszentren, etc.) versandt.
Wir, Lehrer:innen von Teachers for Future Germany e.V. und die unten aufgelisteten Unterstützer:innen, fordern die KMK, die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Bundeskanzler Olaf Scholz und die Ministerpräsident:innen der Länder dazu auf, das Bildungssystem zukunftsfähig zu gestalten:
Ermächtigen Sie Schüler:innen und Lehrpersonen dazu, ihre Schulen und Kommunen für eine nachhaltige Zukunft mit zu gestalten. Schaffen Sie die dafür unbedingt nötigen Freiräume und unterstützen Sie proaktiv die Schulen – und zwar jetzt! Es liegt in Ihrer Hand!
Um diesen dringenden Wandel anzustoßen, fordern wir zusammen mit unseren Unterstützer:innen konkret:
1. Zukunftskompetenzen fördern:
Das Bildungssystem muss den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angepasst werden: allen voran die Klima- und Biodiversitätskrise sowie der veränderte Umgang mit Lernen, Wissen und Medien. Die aktuellen Strukturen und inhaltlichen Vorgaben müssen darauf überprüft werden, inwiefern sie Problemlösungskompetenz, Kreativität, Partizipation, Selbstwirksamkeit und Kooperationsfähigkeit fördern oder diese eher behindern. Die KMK muss hierzu so bald wie möglich Rahmenbedingungen schaffen, mit denen die Länder ihre Bildungspläne und Schulentwicklung (bzw. Qualitätsentwicklung) flexibel und schnell anpassen können.
2. Schulentwicklung mitgestalten:
Im Sinne des Whole System Approaches (WSA) müssen alle am Schulleben Beteiligten in die Schulentwicklung einbezogen werden. Dazu braucht es eine Kommunikation auf Augenhöhe und Vertrauen. Fortbildungs- und Unterstützungmaßnahmen zur Schulentwicklung müssen methodisch am WSA und thematisch an BNE (Punkt 4) ausgerichtet sein. Eine flächendeckende Strategie muss hierzu in den nächsten 2 Jahren umgesetzt werden.
3. Schriftliche Leistungsmessung reduzieren,
Freiräume für persönliche Entwicklung schaffen:
Die Reduktion von schriftlichen Leistungsmessungen und Korrekturaufwand entlastet Lehrkräfte immens und Lehrpläne können endlich entschlackt werden. Die entstehenden Freiräume sollen für die persönliche – intellektuelle, emotionale wie soziale – Entfaltung der Schüler:innen und für partizipative und handlungsorientierte Ansätze eingesetzt werden. Zu Beginn der Corona-Pandemie hat die KMK bewiesen, wie handlungsfähig sie ist. Also kann und muss diese Maßnahme für das nächste Schuljahr umgesetzt werden.
4. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) transformativ verankern:
Die Punkte 1 und 2 sowie die persönliche Entfaltung von Punkt 3 wären schon längst Realität, wenn BNE ihrer ganzheitlichen, inter- und transdisziplinären Ansprüche entsprechend verankert wäre. Die Lehrer:innenaus- und weiterbildung bedarf einer Welle BNE-bezogener und auf ihr Gelingen ausgerichteter Angebote. Auf diese Angebotswelle darf nicht jahrelang gewartet werden! Es gilt, Multiplikator:innen effektiv und umfangreich einzusetzen. Auf Landes- und kommunaler Ebene müssen sofort BNE-Koordinationsstellen geschaffen werden.