Mittlerweile haben wir hier eine weitere Pressemitteilung veröffentlicht.
Derzeit behaupten mehrere Medien, die Letzte Generation wolle mit Hilfe von Teachers for Future Germany e.V. in Schulen Aktivist:innen „rekrutieren“. Diese Aussage ist falsch. Hier unsere Richtigstellung:
Teachers for Future Germany e.V. steht anlassbezogen in Austausch mit Vertreter:innen der „Letzten Generation“. Eine Zusammenarbeit besteht nicht. Seine Haltung zur „Letzten Generation“ und ihren Aktionen hat der Verein bereits Ende 2022 in einer Solidaritätsbekundung zum Ausdruck gebracht, die sich gegen eine Kriminalisierung der dort aktiven Menschen richtet. Diese Solidaritätserklärung wurde mittlerweile von über 700 Lehrer:innen sowie weiteren Personen aus dem Bildungsbereich unterzeicht.
In der Schule sind nicht nur die Aktionen der Letzten Generation sondern auch deren Anlass, die Klimakrise, immer wieder Thema – lehrplanbezogen, aber auch im Rahmen unserer Aufgabe einer demokratischen Bildung und dem Auftrag, aktuelle politische und gesellschaftliche Geschehnisse multiperspektivisch zu thematisieren. Nicht zuletzt sind diese Aktionen und natürlich die Klimakrise selber ein Thema, das auch die Schüler:innen umtreibt und bewegt.
Im Rahmen ihrer Bildungsangebote konzipieren Teachers for Future Germany e.V. deswegen gerade u.a. einen Workshop, in dem die Geschichte und Gegenwart des Zivilen Ungehorsams multiperspektivisch untersucht werden soll, um dann aktuelle Protestaktionen wie z.B. die der „Letzten Generation“ kritisch mit den Schüler:innen zu diskutieren. Im Rahmen dessen sind auch Diskussionen mit Aktivist:innen selbst vorgesehen, so dass der Verein unter anderem bei der „Letzten Generation“ angefragt hat, ob einzelne Vertreter:innen für solche Diskussionsrunden zur Verfügung stehen bzw. vermittelt werden könnten. Ebenso halten wir als Teachers for Future es im Sinne von politischer Bildung und Demokratieerziehung für sinnvoll und gewinnbringend, die – ja im Einzelnen ganz unterschiedlich ausfallende – juristische Beurteilung von Aktionen der „Letzten Generation“ kritisch zu begleiten und aufzuarbeiten, z.B. durch den Besuch einer Gerichtsverhandlung.
Aus unserer pädagogischen Perspektive heraus gelten selbstredend für all unser Wirken, sei es im eigenen Unterricht oder aber im Kontext unserer verschiedenen Workshop-Angebote, die im Beutelsbacher Konsens festgehaltenen Prinzipien des Überwältigungsverbots und des Kontroversitätsgebots als wichtigste Prinzipien jeglicher politischen Bildung. Dementsprechend sind Befürchtungen, „illegale Protestmethoden“ würden „beworben/unkritisch vorgestellt werden“, unberechtigt und haltlos.
Die Letzte Generation wird unabhängig von unserem Verein aus den genannten Gründen immer wieder aktiv von Lehrer:innen angefragt, die im Sinne einer kritischen Auseinandersetzung das Gespräch mit den Aktivist:innen suchen. Solange sich die Lehrer:innen an die Prinzipien des Beutelsbacher Konsenses halten und kontrovers diskutieren, halten wir dies für vertretbar. Die Letzte Generation hat uns gegenüber mehrfach deutlich gemacht, dass sie sich dieser Prinzipien bewusst sind und dass mögliche Besuche in Schulen nicht zu Rekrutierungszwecken benutzt werden sollen.
Wir verurteilen diese Kampagne der Springerpresse gegen die Letzte Generation aufs Schärfste, da hierbei nicht nur systematisch mit unluteren Methoden der Informationsbeschaffung und bewusst mit Falschaussagen gearbeitet wird, um die Aktivist:innen zu diffamieren, sondern auch ein unberechtigtes Misstrauen gegenüber Lehrer:innen gesät wird.